Nina Maria Küchler (*1978) in Hamburg
1998 Studium Freie Kunst, HBK Braunschweig
2006 Meisterschülerin HBK Braunschweig
lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg.
Nina Maria Küchlers Arbeiten beschäftigen sich mit der utopischen Idee in Kunst und Architektur und deren gesellschaftspolitischen Antrieb. Gibt es den idealen Lebensraum? Wie könnte er aussehen, und welchen ästhetischen Kriterien müsste er genügen, um nicht nur eine atmosphärisch, sondern ebenso eine sozialpolitisch optimale Wirkung entfalten zu können? Zahlreiche Utopien wurden im Laufe der Zeit entworfen, genauso viele wurden wieder verworfen oder sind sukzessive an der Realität gescheitert. Ihre Spuren finden sich jedoch als Relikte von in Architektur gegossenem Idealismus überraschend häufig in unserem alltäglichen Erleben und bilden, sofern wir sie als solche identifizieren, Reflexionsflächen. Solche Relikte liefern das Ausgangsmaterial, das Nina Maria Küchler in ihren Arbeiten untersucht. Was nach dem Scheitern einer Utopie bleibt, wird zu poetischen Denkräumen. In ihrem künstlerischen Schaffen rückt sie in den Mittelpunkt, was wir meist nur am Rande wahrnehmen, und widmet sich in unterschiedlichen Medien und Techniken der Fassadengestaltung von Bauwerken, die meist mit sozialreformerischem Anspruch entworfen wurden. In vielen von ihnen ist das Ornament dabei nicht nur architektonisches Beiwerk, sondern es wurde in Form von Kunst-am-Bau-Projekten mit künstlerischem Anspruch entworfen. In Nina Maria Küchlers Zeichnungen und Installationen finden sich solche Fragmente als formales Echo wieder.