Alex Heide - LIQUID ZONE

22.4. – 15.7.2023

Alex Heide. Liquid Zone
Alex Heide nutzt und begreift Fotografie als performatives Annähern und bezieht sich damit nicht allein auf das Er­gebnis eines materiellen Bildes. Das Eintauchen in soziale Strukturen und Räume, in privates Leben und zwischen­menschliche Beziehungen sind ihr Ausgangspunkt, um Kommunikation mit und durch die Mittel der analogen Farb­fotografie zu produzieren, zu reproduzieren und zu reflektieren. Dabei lautet die Frage nicht mehr „Was gebe ich fotografisch preis?“, sondern „Wie nutze und zeige ich Fotografie?“

Für ZOOM hat die Berliner Künstlerin mit „Liquid Zone“ eine ortsspezifische, experimentelle Raumins­tallation entwickelt, in deren Zentrum die großformatige Werkserie „Floor Pieces“ steht. Diese entstehen seit 2014 als Bodeninstallationen für verschiedene Räume, u.a. einen Ausstellungsraum, einen Treppenaufgang oder die WC-Anlage in einem Club. In die speziellen räumlichen Situationen eingepasst und motivisch auf diesen abgestimmt werden die analogen Handabzüge zu einem Repräsentanten eben jenes Raumes, den die Betrachter:innen durch Begehen aus anderer Perspektive erfahren und mit ihm das Dargestellte, das in eine neue Beziehung zu ihrer Kör­perlichkeit und ihren Bewegungen gesetzt ist. Dieses Verhalten zum Bild und der Bildoberfläche trägt sich als sicht­bare Spur in den Abzug ein, der so doppelt orts- und zeitgebunden geprägt ist.

Mit „Liquid Zone“ zeigt die Künstlerin erstmals die komplette Werkserie in einer eigens entwickelten Präsentationsform: Drei der großformatigen Bilder lehnen zwischen Wand und Boden und markieren damit eine Abkehr von gängigen Präsentationsweisen von Fotografie. Montiert auf ein Display aus Plexiglas lassen sie teils den Blick auf die Rückseite der Abzüge zu und kreieren neue Licht- und Schattensituationen im Raum.

ZOOM. Quartier des Kunstvereins Ludwigshafen in der Rhein-Galerie
Mit der Eröffnung seines Quartiers ZOOM im Einkaufszentrum Rhein-Galerie Ludwigshafen begibt sich der Kunstverein Ludwigshafen auf eine Expedition in einen bisher kunstfernen Realraum und stellt sich progressiv der Frage, was der Kunstverein der Zukunft braucht, um nachhaltig Bestand zu haben. Während der Sanierung seines Hauptsitzes im Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus initiiert die Institution für zeitgenössische Kunst in einem leerstehenden Ladengeschäft im Erdgeschoss des Ludwigshafener Einkaufsparadieses Projekte internationaler künstlerischer Positionen mit experimentellem Charakter. Dabei steht die soziale Kraft der Gegenwartskunst im Fokus: Die Ausstellungen, Performances und Workshops eint eine inhaltliche Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen wie Identität, Erinnerung und Diversität. Sie verwenden häufig Produktionsweisen, die kollektives Arbeiten methodisch einsetzen. Mit dem ZOOM wird eine neue Plattform in Ludwigshafen geschaffen, auf der zeitgenössische Kunst und das gesellschaftliche Miteinander entdeckt, konsumiert und diskutiert werden können.

Alex Heide (*1984, lebt in Berlin) studierte Kommunikationsdesign sowie Bildende Kunst bei Dörte Eißfeldt und Christoph Schlingensief an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. 2011 schloss sie dort ihr Studium als Meisterschülern von Dörte Eißfeldt ab. 2018 zeigte M.Bassy im Rahmen der OFF Triennale Hamburg eine umfangreiche Einzelausstellung. In Gruppenausstellungen war sie u. a. an „1000 Wirklichkeiten - 100 Jahre Deutsche Fotografische Akademie“ 2019, Deichtorhallen Hamburg und „Picture(s) now“, 2017, Museum für Fotografie / Helmut Newton Foundation, Berlin, beteiligt. Alex Heide ist Mitglied der Deutschen Fotografischen Akademie.

FAIL EASY - Unnötiger Aufenthalt

Hinterzimmer
Ab 22.4. 2023

FAIL EASY. Unnötiger Aufenthalt
Im Frühjahr folgt Fine Arts Institute Leipzig (FAIL) der Einladung des Kunstvereins Ludwigshafen und entwickelt im Hinterzimmer des ZOOMs eine Gesprächsecke. Dort wird untersucht, wie die Mall funktioniert – als Ort zum Kaufen und als Ort der Begegnung, an dem die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen. Im Herbst wächst aus diesen Recherchen ein Kunstraum.

FAIL glaubt an Kunst als einen gemeinsamen Raum für Begegnungen. Dafür schafft FAIL Formate, die auf radikal ehrlicher Kreation, Vermittlung und Rezeption von zeitgenössischer Kunst basieren – ob auf dem Dorf, im Gefängnis, im Museum oder in der Shopping Mall. FAIL ist es wichtig, unterschiedliche Kunst von den unterschiedlichsten Menschen sichtbar zu machen. Gemeinsamkeiten zu finden, anstatt darauf zu fokussieren was uns trennt. Brücken zwischen Stadt und Land, Ost und West zu bauen. Seit 2020 arbeitet FAIL mit Künstler*innen und Nicht-Künstler*innen, mit Freien und Inhaftierten, mit jungen und alten Menschen und mit Leuten verschiedener Herkunft zusammen.

Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Kunstfonds im Rahmen des Sonderförderprogramms NEUSTARTplus der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).