Der Kunstverein Ludwigshafen hat 2008 die Kinder- und Jugendkunstschule unARTig gegründet. Mit einem vielfältigen Angebot an Kursen und Workshops, die teilweise an aktuelle Ausstellungen anknüpfen, sollen Kinder und Jugendliche an zeitgenössische Kunst herangeführt werden und zugleich die eigene Kreativität gefördert und entwickelt werden.
Klaus Lomnitzers Malerei kreist stets um das Thema Landschaft. Ausgiebige Wanderungen werden zum Auslöser eines künstlerischen Transformationsprozesses, in welchem sich Natur- und Stadtraum wechselseitig durchdringen und sich zu makro- und mikrokosmischen Panoramen verdichten. Seit über zehn Jahren hat Klaus Lomnitzer die klassische Leinwand gegen eine transparente PVC-Folie ausgetauscht. Auf der angeschliffenen rückwärtigen Seite trägt er die leicht wässrige Acrylfarbe Schicht für Schicht auf und verleiht ihr dadurch einen matten, leicht milchig erscheinenden Schimmer.
Im Zentrum der Ausstellung steht die 2009 begonnene, über 50 Arbeiten umfassende Serie [tswi:]. Sie wird durch weitere Arbeiten aus der Serie "Varis" ergänzt. Während bei [tswi:] der Bildträger nur aus einer PVC-Folie besteht, handelt es sich bei "Varis" um mehrere, hintereinander gestaffelte und sich überlappende Folien, die eine ganz besondere Tiefenräumlichkeit erzeugen.
Kuratorinnen: Katerina Gregos & Solvej Helweg Ovesen
Als Teil des 4. Fotofestivals Mannheim Ludwighafen Heidelberg, THE EYE IS A LONELY HUNTER, beinhaltet das Unterthema Das alltägliche Leben eine fotografische Untersuchung der Organisation, Durchführung und "Personalisierung" des täglichen Lebens – Aufgaben, denen sich alle Menschen gegenübergestellt finden. Inspiriert wurde dieses Ausstellungssegment durch das Buch L'invention du quotidien (deutsch Die Kunst des Handelns ) des Soziologen Michel de Certeau, der untersuchte, wie die Menschen ihre Kultur individualisieren und Dinge – von Gebrauchsgegenständen bis zu alltäglichen Handlungen – verändern oder modifizieren, um sie sich "anzueignen". Wie bewältigen wir das tägliche Leben? Wie durchleben wir die tagtäglichen Handlungen, Notwendigkeiten und Routinen? Wie ersinnen wir Strategien, mit denen wir den Alltag bezwingen? Wie bewegen wir uns im privaten wie auch im öffentlichen Raum und besetzen ihn - als Einzelpersonen und als Mitglieder einer Gruppe?
Die Industriestadt Ludwigshafen am Rhein ist ein Schmelztiegel der Nationen. Über 20% der Einwohner haben einen Migrationshintergrund, im Stadtteil Hemshof sind es mehr als 40%. Die heutigen Jugendlichen sehen sich ganz neuen Herausforderungen und Identitätsfragen gegenüber als noch die Generation ihrer Eltern: Welches Land ist meine Heimat? Welcher Nationalität fühle ich mich verbunden? Welche Werte sind mir wichtig und wie stelle ich mir mein zukünftiges Leben vor? Diese und viele andere Fragen stellte die Künstlerin Tatjana Utz siebzehn Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft; sie kommen aus den Ländern Türkei, Togo, Irak, Afghanistan, USA, Ägypten, Italien, Guatemala und Griechenland und leben alle in Ludwigshafen. In ausführlichen Interviews erzählen sie von ihren Erfahrungen als Migranten in Deutschland und werden Teil des gattungs- und medienübergreifenden Projekts "CheckUp in LU". Neben den Interviews hat die Künstlerin Tatjana Utz von allen Jugendlichen lebensgroße Portraits gemalt. Diese sind nach fotografischen Vorlagen entstanden und zeigen lebensnahe, äußerst realistische Portraits.
Junge Rheinland-Pfälzer Künstlerinnen und Künstler
4. März - 17. April 2011
Alle drei Jahre schreibt der Kunstverein Ludwigshafen in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur in Mainz den 1979 ins Leben gerufenen Wettb ew erb Junge Rheinland-Pfälzer Künstlerinnen und Künstler – Emy-Roeder-Preis 2011 aus. Aus 52 eingegangenen Bewerbungen hat eine Fachjury vierzehn Künstlerinnen und Künstler für die Ausstellung ausg ew ählt und die Preisträger gekürt. Der nach der bekannten Mainzer Bildhauerin und Kunstpädagogin benannte Emy-Roeder-Preis ist mit 5.200 €, der Förderpreis ist mit 2.600 € dotiert. Die Ausstellung umfasst Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Grafik und Video und gibt einen spannenden Einblick in die junge rheinland-pfälzische Kunstszene.
Am Anfang sind alle Kind. Dieser Lebensabschnitt, der dem Erwachsenen später nur noch in wenigen Erinnerungen zugänglich ist, wird im Rückblick zum rätselhaften Ort seines Schicksals, zum Mythos. Die Sicht des Kindes auf die Welt ist für den Erwachsenen prinzipiell unzugänglich, aber wahrscheinlich gerade deshalb so faszinierend. Kindheit wird von jedem Menschen individuell erlebt und erinnert, es existiert keine universell gültige Definition. Kindheit wird vorwiegend durch soziale und kulturelle Faktoren bestimmt und von jedem Menschen individuell erlebt und erinnert. Dies ist mit ein Grund, warum sich unter dem Begriff Kindheit vielfältige, zum Teil gegensätzliche Assoziationen versammeln, wie zum Beispiel: Unschuld, Reinheit und Paradies, aber auch Angst, Hilflosigkeit und Versagen. Das Motiv des Kindes und der Kindheit als mythischer und utopischer Ort dient in der Kunst als Feld der Selbstvergewisserung.
Mit vielfältigen Kooperationen des Kunstvereins Ludwigshafen bei Ausstellungsprojekten wie etwa die große Surrealismus-Schau zusammen mit dem Wilhelm-Hack-Museum, Projekten mit dem Mannheimer und Heidelberger Kunstverein in den vergangenen Jahren haben die Institutionen durch ihren Zusammenschluss das kulturelle Leben in der Metropolregion sehr bereichert.
Das neue Großprojekt REGIONALE initiiert nun erneut einen Brückenschlag in der Region Rhein-Neckar. Im Zweijahresrhythmus findet die jurierte Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum und Kunstverein Ludwigshafen und in der Kunsthalle Mannheim gemeinsam mit dem Kunstverein Mannheim statt. Künstlerinnen und Künstler aller Altersgruppen mit Bezug zur Metropolregion, Karlsruhe, Kaiserslautern, Heidelberg und Mainz konnten sich mit ihren Arbeiten zur ersten REGIONALE 2010 bewerben. Aus 501 Einsendungen hat die Jury 61 künstlerische Positionen ausgewählt, die vom 31. Juli bis 19. September 2010 im Kunstverein Ludwigshafen und WHM präsentiert werden.
Seit 1994 vergibt die Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang Essen alle zwei Jahre einen Förderpreis an jeweils vier Dokumentarfotografen. Es ist das Anliegen der Stiftung, jungen Dokumentarfotografen die Möglichkeit zur Realisierung eines freien Projekts zu geben und dieses im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Fotografin Simone Demandt (*1959) ist seit vielen Jahren kontinuierlich mit herausragenden Arbeiten regional und überregional in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten. Parallel zu ihrer künstlerischen Arbeit war sie u.a. als Lehrbeauftragte für Fotografie an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim tätig und hat seit dem Wintersemester 2009 eine Professur für künstlerische Fotografie an der Hochschule für Bildende Künste Saar, Saarbrücken.
Das fotografische Werk Simone Demandts teilt sich in drei große Werkgruppen: Das Porträt, der Innen- und Außenraum. Zahlreiche, ausschließlich in Serien angelegte fotografische Arbeiten zum Innenraum zeigen z. B. Turnhallen, Garagen oder beschäftigen sich mit universitären Orten der Forschung und Wissenschaft. Bei ihrer jüngst entstandenen Serie "Dunkle Labore" handelt es sich um Nachtaufnahmen wissenschaftlicher und industrieller Forschungslabore, die parallel zur Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen, im Arp Museum Bahnhof Rolandseck zum ersten Mal präsentiert werden.
Zur Fotografieausstellung im Kunstverein
Die Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen widmet sich ausschließlich der surrealistischen Fotografie in Paris und Prag. Es werden über 180 Fotografien, überwiegend Vintage-Abzüge aus renommierten privaten und öffentlichen Sammlungen des In- und Auslands sowie zahlreiche Zeitschriften und Bücher präsentiert.
Die Ausstellung ist in neun thematische Einheiten gegliedert: Paris – Prag / Zufällige Begegnungen / Das Porträt / Spiel und Aktion / Fotografische Experimente / Weiblicher Körper – männlicher Blick / Der fragmentierte Körper / Das geheime Leben der Dinge / Traum und Vision. Diese nach Themen geordnete Präsentation gibt einen umfangreichen Einblick in die spezifische Ästhetik surrealistischer Fotografie, die sowohl technische wie inhaltliche Fragestellungen beinhaltet. In spannungsreichen Gegenüberstellungen von Werken französischer und tschechischer Fotografen werden Einflüsse wie auch spezifische Unterschiede offensichtlich und die Vitalität und Innovation beider surrealistischer Bewegungen dokumentiert.