Das Projekt

Das Projekt

Kurz erklärt
#BeschwerDich und gib deinem Ärger eine Stimme! Damit riefen wir Ludwigshafener Bürgerinnen und Bürger auf sich unserem ausergewöhnlichen Ausstellungsprojekt anzuschließen. Mit Unterstützung der Musiker*innen Coco SaFir, Roland und Bernhard Vanecek wurden vier Liedtexte geschrieben, vertont und aufgeführt. 
Das Ziel: Kleine und große Beschwerden der Ludwigshafener singend zum Stadt-Thema machen! Erfahre mehr über unsere Chöre und sieh dir die Auftritte an. 

Wie alles anfing
Die finnische Redewendung "Valituskuoro" beschreibt Situationen, in denen eine Gruppe von Personen sich gleichzeitig, fast impulsartig über einen Zustand beschwert. Wörtlich ins Deutsche übersetzt könnte man es als "Beschwerde-Chor" betiteln. Aus dieser Redewendung heraus entwickelte das deutsch-finnische Künstlerpaar Tellervo Kalleinen und Oliver Kochta-Kalleinen im Jahre 2005 ihr Konzept und initiierte seinen ersten Complaints Choir in Birmingham. Grundidee war es, die Beschwerden der BürgerInnen von Birmingham zu sammeln und zu einem Lied zu texten. Innerhalb von zwei Wochen erarbeiteten die Birminghamer gemeinsam mit dem Musiker Mike Hurley und dem Künstlerpaar ihren Liedtext. Das Video des Complaints Choir of Birmingham stieß aufgrund der bis dato noch jungen Internetplattform "Youtube" auf internationalen Anklang. Die Idee wurde im Jahr 2006 daher als OpenSource Project freigestellt. Kalleinen und Kochta-Kalleinen entwickelten dafür einen 9-Schritte-Plan, der die Umsetzung eines eigenen Complaints Choir anleiten soll. 

Großer Anklang
Das Künstlerpaar wurden eingeladen, diverse Chöre in unterschiedlichen Ländern zu initiierern. Der Bedarf nach einer Beschwerde-Kultur wurde in Anfragen aus Hong Kong, Philadelphia, Gothenburg oder Buenos Aires betont. Bislang hat das Künstlerpaar Workshops in Helsinki, St. Petersburg, Hamburg-Wilhelmsburg, Chicago, Singapore, Copenhagen, Tokyo, Teutonia und Berlin/Dresden organisiert. Seither wurde das Konzept weltweit über 150 Mal aufgenommen und neu interpretiert. Die Chöre reichen von einem 1-Person-Chor in Kanada bis zum bislang größten Beschwerde-Chor in Köln mit über 150 SängerInnen. 

Angeeckt
Der Singapore Complaints Choir geriet aufgrund seiner Umsetzung in einen politischen Diskurs, als Funktionäre die Aufführungen des Chores untersagten. Das Verbot wurde später im singaporianischen Parlament debatiert. Der Auftritt des Chores wurde dokumentiert und zu einer beeindruckenden Videoinstallation in Ausstellungen zusammengestellt.